In meiner Community gibt es viele Selbständige. Und immer wieder tritt die Frage auf:

„Was ist meine Leistung wert?“

Für dein Gegenüber vermutlich viel – sonst hätte es dich nicht nach deiner speziellen Leistung gefragt.
Hier durfte ich in Gesprächen feststellen, es gibt in dem Punkt Unterschiede zwischen Mann und Frau. Die meisten Männer tun sich leichter als Frauen, einen Preis für ihre Arbeit zu nennen.

Doch es gibt einen Punkt, da treffen sich die Geschlechter wieder:
„Was bist du dir selber wert?“
„Was macht dich aus?“
„Liebst du dich?“

Zur Frage „Liebe ich mich?“ begegnete mir in den letzten Jahren diese Übung: Du stellst dich nackt vor den Spiegel und siehst dich an. Probiere es mal aus!
Kannst du schätzen, was du siehst? Kannst du dich mit einem gütigen, liebevollen Blick betrachten?
Glaub‘ mir, ich konnte es beim ersten Mal überhaupt nicht! Ich sah mich an und war nur am Meckern. Das passte nicht, jenes könnte trainierter sein…  Ich sah dabei nur Äußerlichkeiten.
Dabei übersah ich den Wert meiner Beine, die mich schon so lange zuverlässig durch mein Leben tragen. Den Wert meiner Arme, die anderen Menschen schon Umarmungen und Nähe gaben, die andere beschützt und getröstet haben. Die Schönheit der Falten um meine Augen, die mir zeigen – ich liebe, sorge mich, lache und habe auch schon mal geweint – weil ich lebe.
Kannst du denn das Göttliche in dir entdecken?
Versuche dich mit einem gnädigen Blick zu betrachten und erlaube dir deine Schönheit, die von Innen strahlt, zu sehen.
Mach doch mal eine Liste, von allem, das du bereits an dir magst. Von den Eigenschaften, die du an dir magst.
Denn sie kann dir helfen, etwas sehr wichtiges zu erkennen: deinen Selbstwert.

Ich bin in meinem Leben immer wieder mal sehr charismatischen Menschen begegnet. Was hatten diese gemeinsam? Sie strahlten eine Balance aus, eine Liebe von Innen. Etwas sehr Wertschätzendes, welches sie für sich und andere haben.
Anselm Grün ist für mich so ein Mensch. Vor vielen Jahren war ich auf einem seiner Vorträge und den Gästen war es später gestattet, sich die mitgebrachten Bücher von ihm signieren zu lassen.
Als ich vor ihm stand und in seine Augen blickte, sah ich Liebe, Wertschätzung und Demut.
Heute sagt mir meine Intuition rückblickend – er weiß, wer er ist und, er kennt seinen Wert, auch den für andere.

„Was haben Andere davon, dass es dich gibt?“

Diese Frage wurde mir mir vor Kurzem in einem Seminar gestellt.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mich traf diese Frage im Innersten! Aber Hallo – diese Frage und alles, was mir während des Seminars widerfuhr, löste bei mir eine Lawine an Gedanken aus.
Und ich habe nun vier Wochen gebraucht, um mir selber einige Antworten zu geben. Und um klare Entscheidungen zu treffen.
Während dieser Wochen hatte ich meinen 44. Geburtstag und nutzte auch diesen Tag ganz bewusst, um in mich zu gehen. Den gesamten Tag war ich offline und so war die Überraschung groß, als ich am nächsten Tag die gesamten 488 Glückwünsche an mich fand!
Da waren Glückwünsche auf meinem Facebook-Profil, im privaten Nachrichtenordner, SMS, Anrufbeantworter und jene, die die Postbotin überbrachte…

Menschen nahmen sich das Kostbarste, das sie haben – ihre Lebenszeit und schrieben mir.
Im Großteil der Nachrichten stand so unfassbar viel Wertschätzendes mir gegenüber, das mich richtig sprachlos machte. Und das, zu all den Gedanken der letzten Wochen, half mir, noch mehr über mich zu erfahren. „Das bewirke ich bei meinen Lesern….“
An dem Wochenende nach meinem Geburtstag nahm ich mir Zeit, auch wertschätzend zu sein – ja, ich habe jedem geantwortet! 🙂

Nebenbei schrieb ich meiner Freundin in einer SMS: „Du, die Leute schreiben mir so wunderbare Nachrichten! Soviel Persönliches und die Feedbacks, wenn ich bei jemanden etwas Positives bewirkt habe – sie schreiben einfach so. Dabei kennen sie mich nicht mal persönlich.“
Meine wunderbare, langjährige Freundin antwortete mir darauf dies:

Ja, genau. Einfach so. Weil du DU bist. Weil du die Liebe in Person bist. Weil du so ein großes Herz hast. Weil du soviel zu geben hast. Weil du von Herzen gern gibst! Weil du dich weiter entwickelst und andere daran teilhaben lässt. Weil du gut zuhören kannst. Weil du dich in andere hineinversetzen kannst. Eben einfach so. 🙂 “

Diese Antwort machte mir etwas deutlich, das ich schon länger in mir spürte. Jetzt wusste ich, was es war – ich spürte meinen Selbstwert.
Ausgelöst durch die Liebe zu mich selber, die ich 2015 das erste Mal bewusst wahrnahm.
Ja, meine Freundin hat Recht – das bin ich!
Ich bin ein Herzensmensch, ich bin loyal und sooo vieles mehr… und ich bin um so viel gnädiger mit mir geworden.
Und während ich all das spürte, dazu die Gedanken, welche mir in den letzten Wochen Klarheit verschafften, verstand ich diesen Satz:

„Wenn du deinen eigenen Wert erkennst, fällt es dir schwer, mit Menschen zusammen zu sein, die dies nicht tun.“

Kennst du diese Situation?
Da gibt es Menschen in deinem Umkreis, denen du in Liebe begegnest bist.
Für die du gern da warst und die sich jedoch nur das genommen hatten, was ihnen gut tat.
Menschen die sonst überhaupt nicht verbindlich zu dir stehen, weil du maximal eine Option warst?  Oder die dich irgend wann mal in eine Schublade gesteckt haben und deswegen deine Veränderung nicht akzeptieren wollen?

Ich habe für mich einen Weg gefunden und vielleicht ist dieser auch eine Möglichkeit für dich.
Blicke wertfrei auf dein Jetzt und dann packe entschlossen dein Herz ein und GEH!
Verabschiede dich von der Person in Liebe, das ist möglich.
Du wirst dein Gegenüber niemals ändern, du kannst nur dich ändern.
Und in dem Moment, in dem du deinen Wert erkennst, hab den Mut und übernehme Verantwortung für dich, deine Seele, dein Herz.

Es ist dein Leben und du gestaltest es dir.

Wie lange willst du in Situationen bleiben, in denen du am langen Arm verhungerst, egal wie viel du investierst, wie viel du betest, wie viel du hoffst?
Wie viel deiner Lebenszeit willst du verschwenden?
Du wünschst dir Anerkennung, du wünschst dir wahrgenommen und gesehen zu werden. Einfach für dein Sein geliebt werden – so was kennt, denke ich, jeder. Der Eine in seiner Partnerschaft, der Andere im Job. Unzählige Situationen. Welche ist deine?

Ich habe mir dies selber so lange zugemutet – habe familiär mein Leben lang um Anerkennung gekämpft. Fühlte mich geduldet – aber geliebt wie ich bin? Klare Erkenntnis – nein.
Und ich durfte gerade erst erkennen, selbst wenn ich mich auf den Kopf stelle, mich dabei im Kreis drehe und es aus meinem Körper Unsummen an Geld für alle regnen würde – es würde nicht reichen. Meine subjektive Wahrnehmung.
Das, was ich mir dort gewünscht habe, kann ich mir nur selber geben.
Und trotz allem darf ich die Menschen von denen ich mich löse, weiter lieben. Und dies werde ich immer tun – nur eben aus gesunder Distanz.

Triff eine weise Entscheidung, die für DICH gut ist. Ja, es tut weh, sich von Luftschlössern und Erwartungen zu verabschieden. Es fühlt sich an wie ein kleiner Tod. Also nimm dir auch die Zeit zum Trauern.
Aber dann komm wieder im Jetzt an. Du bist zu wertvoll, um hinter Menschen her zu rennen, die nicht wissen wollen, wie wichtig sie für dich waren.
Setzte dich mal an die erste Stelle und schaue genau hin. Was lässt dein Herz und deine Seele lächeln und vor Freude tanzen? In diese Richtung gehe.

In einer gesunden unabhängigen Beziehung zu anderen Menschen, auch innerhalb der eigenen Familie, sollte es eine Balance geben. Es wäre schön, wenn jeder dazu beiträgt, dem anderen zu helfen, die beste Version seiner Selbst zu werden. Doch dies geht manchmal leider nicht. Alte Verletzungen, die nie ganz verheilt sind, stehen vielen Menschen im Weg. Manche Menschen verpassen so vielleicht den Menschen in ihrem Leben, der die Liebe ihres Lebens sein könnte – einfach, weil sie sich vom Alten nicht gelöst haben.

Und vielleicht fragst du dich jetzt: Wie löse ich mich aus ungesunden Verhältnissen?
Wie klappt dieses „Loslassen“?

Mir persönlich hilft es, mich an die schönen Dinge zu erinnern, mich zu erinnern, was man gemeinsam hat.
Bewusst das Liebenswerte in der Person zu sehen. Für die Erfahrungen mit dieser Person dankbar zu sein, auch wenn sie weh taten. Dankbar sein, damit ich ihr von Herzen das Beste wünschen kann. Mich selber zu verstehen und mir selber verzeihen. Auch zu versuchen, die Sicht der Person einzunehmen und ihr zu verzeihen. Denn jeder von uns hat sein „Gepäck“. Ja und dann – loslassen.
Ich durfte erkennen, dass ich vor diesem Schritt jedoch erst mal alle Gefühle, vom Schmerz, über Trauer bis zur Wut zulassen darf. Dann fällt es mir leichter. Jedes Gefühl darf sein und wieder gehen. Und hier hilft es durchaus mal, mit der Faust auf den Tisch zu hauen oder vor Wut laut im Auto zu schreien.
Bevorzugt ohne Beifahrer. Oder was ich auch gern tue – schreiben.
Dies alles klappte bei mir übrigens nicht von Heute auf Morgen. Es dauerte einige Jahre, diesen „mentalen Muskel“, diese Einstellung zu trainieren. Also bitte sei gnädig mit dir! Feiere, würdige deine kleinen Fortschritte. Klopfe dir auf die Schulter oder bitte deine besten Freunde, dies zu tun.

Vielleicht hilft dir auch dieses kleine Mantra:
„Ich schätze die Menschen, die mir zeigen, dass ich ihnen etwas bedeute und lasse jene gehen, die es nicht zu schätzen gewusst haben, was sie mir bedeutet haben.“

Oder für die, die keine Mantras mögen:

„Merke: Was dich nicht glücklich macht, kann weg!“ 🙂

 

Ich bin so dankbar für alles, was ich 2016 erfahren habe und lernen durfte.
Auch für die schmerzhaften Momente. Momente, in denen mir regelrecht die Luft weg blieb.
Denn all dies hat mir geholfen, mir meine Anerkennung selber zu geben, mich selber zu lieben und wertzuschätzen.
Zu erkennen, ich habe die Verantwortung für mein Glücklichsein. Für meine Gedanken. Ich bin entscheide, wie ich eine Sache sehe, wie ich eine Situation wahrnehme. Ich bin verantwortlich für das, was mein Gegenüber in mir auslöst. Und ich habe immer die Wahl, wie ich auf etwas reagiere. Es liegt an mir, ob ich daran wachsen will oder ob ich noch etwas mehr Zeit zum Erkennen und Lernen benötige.

Für 2017 wünsche ich dir von Herzen – erkenne, wie wertvoll DU bist!

Nimm das Wesentliche und Wertvolle aus deinem alten Jahr mit ins Neue Jahr und baue darauf auf.
Hab ein gesegnetes, gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr mit vielen Glücksmomenten!

Herzlichst
Nicole

Kleine Anmerkung, dies ist kein Aufruf in einer Ehe alles hinzuwerfen! Hier empfehle ich als Inspiration den Film „Fireproof – gib deinen Partner nicht auf.“

und/oder das Buch: „40 Tage Liebe wagen“
von Stephen und Alex Kendrick.