Guten Morgen ihr Lieben,
ein interessantes Gespräch, welches ich gestern mit meinem Kind hatte, veranlasst mich heute spontan zu diesem Beitrag:

An Wut festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der Andere dadurch stirbt.

Wie recht Buddha (oder von wem auch immer dieses Zitat stammt) damit hat.
Sicherlich kennst du dieses Gefühl. Jemand tut etwas, das dir so richtig missfällt und du wirst wütend. Du hattest zum Beispiel etwas geplant und jemand macht dir einen Strich durch die Rechnung. Dein Kartenhaus fällt zusammen, dein Traum platzt wie eine Seifenblase – und du k o c h s t.
Was ist der Andere doch nur für ein „Piep!“, was für ein “ riesen Piiieeep!“!
 
Wir haben immer die Wahl, wie wir auf eine Situation reagieren. Jeder von uns.
 
Es gäbe die Möglichkeit, es einfach als gegeben anzusehen und abzuhaken.
Welche Leichtigkeit würde uns überfallen, wenn wir immer in Liebe und gelassen sind und daran glauben, dass alles einem größeren Plan dient und uns weiter bringt.
Nur kennt jeder von uns diesen Moment der Wut, wenn die Gelassenheit schlicht fehlt.
Und dann passiert es, die Wut, der Zorn oder Ärger wird festgehalten. Begleitet den ganzen Tag. Im schlimmsten Fall ein Leben lang. Und wir denken, der Andere ist schuld.

„Hätte der Andere meinem Plan (Willen) zugestimmt, dann wäre alles gut – dann ginge es mir gut.“

BULLSHIT! Höre auf, dir etwas vorzumachen!

Wir sind keine kleinen Kinder mehr. Jeder von uns hat die Verantwortung für sein Leben und Denken.
Wir sind „groß und alt“ genug, um uns (endlich) selber zu hinterfragen.
Zum Beispiel, warum gebe ich einem Menschen soviel Macht über mich? Habe ich sowas schon mal erlebt? Was hat das Ganze mit mir und meiner Geschichte zu tun? Was ist mein Anteil an der Situation? Warum verhalte ich mich wie ein trotziges kleines Kind, dem ein Spielzeug weggenommen wurde? Warum will oder kann ich mich nicht in mein Gegenüber hinein versetzen? Wie stehe ich zu dem Anderen und warum? Gibt es noch ungelöste Dinge, fehlende Aussprachen mit dem Anderen? Was spiegelt die Person mir, was ich an mir selber nicht mag oder gerne hätte? Warum verdammt noch mal, ist alles so ein Drama für mich? …da ich mich selber immer wieder diesen Fragen aussetze, könnte ich noch unzählige andere aufzählen.
 
Niemand ist verantwortlich dafür, wie ich mich oder du dich fühlst!
Egal wie du dich fühlst, es hat immer etwas mit dir, deiner Lebensgeschichte und deinen Erfahrungen zu tun.
Das wollen wir nur nicht immer einsehen. Manchmal ist es doch so leicht die „Schuld“ beim Anderen zu suchen.
Denn würdest du bei dir hinsehen, könntest du etwas entdecken, das dir missfällt. Oder schlimmer – es bedeutet Arbeit an dir selber.
Dann doch lieber die Situation bewerten und wütend sein.
 
Dummerweise trifft dich dein Zorn, deine Wut aber nur selber und dein unmittelbares Umfeld, das überhaupt nichts damit zu tun hat. Du fühlst dich im Recht und richtest wie ein strafender Gott. Du verletzt dich und die Menschen, die dich lieben, weil du irgendwelche ungelösten Konflikte hast.
Manchmal einfach nur, weil irgendein – sorry – Furz quer sitzt.
Bringt dich diese Wut irgendwie weiter?
Es soll ja Menschen geben, die Wut in eine positive Energie umwandeln können. Auf einmal verschwinden Berge von Bügelwäsche. Das eingestaubte Fahrrad im Keller wird getreten, bis die Luft wegbleibt. Die geschobene und nun endlich begonnene Steuererklärung „sortiert“ auf einmal die eigenen Gedanken.
Wut kann also eine durchaus produktive und positive (Aus-)Wirkung haben.
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Ich gestehe, da gehöre ich eindeutig nicht dazu. Aber ich habe für mich erkannt – es ist meine Wahrheit geworden – dass alles einem größeren Plan und schlussendlich mir zum Besten dient.
Das hilft mir mittlerweile sehr schnell aus meiner Wut heraus.
Auch ich bin immer mal wieder wütend. Aber ich habe gelernt, bei mir hinzusehen und mich ehrlich zu hinterfragen.
Ich habe gelernt, den Blickwinkel meines Gegenübers einzunehmen.
Aber vor allem habe ich gelernt, sehr schnell zu verzeihen.
Das macht mein Leben so viel leichter.
Während ich dies gerade schreibe, erkenne ich, auch ich habe gelernt, Wut positiv umzuwandeln.
In meine eigene Persönlichkeitsentwicklung. Hmm… Steuererklärung wäre auch toll. 😉
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Ich kann dir nur den Tipp geben, bleibe bei dir. Sehr ehrlich zu dir. Achte auf deine Gedanken, denn sie bestimmen wohin sich dein Leben entwickelt und was du in dein Leben ziehst. Sei empathisch und versuche wenigstens, dich in die Situation des Anderen zu versetzen. Wertfrei. Denkst du wirklich, der Andere wollte den Streit?
Es ist doch deine Lebenszeit, die du auch mit etwas Schönem verbringen kannst. Du hast die Wahl.
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Die Hawaiianer haben dazu ein wunderbares Vergebungsritual, welches ich, ohne es vorher gekannt zu haben, schon seit zwei Jahren immer wieder unbewusst für mich anwendete:
Hoʻoponopono, ein Ritual der Vergebung, der Reinigung und Heilung:
Ich liebe dich. Bitte verzeih mir. Es tut mir leid. Ich danke dir.
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Wenn du deinem Gegenüber vergeben kannst, findest auch du Frieden.

Ich vergebe Dir, was Du mir angetan hast.
Ich vergeben mir, was ich Dir angetan habe.
Ich vergebe Dir, was Du dir angetan hast.
Ich vergebe mir, was ich mir angetan habe.

Ich wünsche allen, die gerade auf jemand anderen wütend sind, innere Vergebung – auch dir Selbst und deinem Anspruch dir selber gegenüber.
Herzlichst
Nicole
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P.S. Wohl dem, der Wut wirklich spüren, annehmen und auch zulassen kann. Denn unterdrückte Wut macht auf Dauer nur krank!