Am Wochenende machte ich eine für mich neue Erfahrung.
So als Sommerkind mag ich es warm und trocken.
Und hier regnete es, der Himmel war wolkenverhangen.
Es war ein hellgraues Licht, das mir auffiel, als ich den Friedhof betrat, um meinen Papa zu besuchen.
Auf dem geteerten Boden lagen unzählige bunte Herbstblätter und auch die Bäume waren noch damit geschmückt.
Dies in Verbindung mit diesem speziellen Licht, dazu der Regen, zog mich total in seinen Bann.
Ich blieb wie angewurzelt stehen und ließ diese Szene auf mich wirken. Und auf einmal lächelte ich.
Ich lächelte, weil ich mich tatsächlich über den Regen freute.
Die Luft war so satt davon.
Ohne ihn hätte es nicht so wunderbar gerochen – es sprach meine Sinne an.
So achtsam war ich schon lange nicht mehr dort unterwegs gewesen und schon gar nicht in der für mich naß-kalten Jahreszeit, welche ich eher mit Infekten, als mit Schönheit in Verbindung brachte.
Mir fiel so unfassbar viel Schönes auf. Die Menschen haben die Gräber ihrer Verstorbenen liebevoll gestaltet. Überall brannten kleine Lichter. Es hatte etwas erhabenes und beruhigendes.
Ich ließ mir viel Zeit. Es ist übrigens immer eine gute Sache, die Kleidung passend zum Wetter zu wählen. Und da ich glückliche Besitzerin gelber Gummistiefel bin, konnte ich mir auch Zeit lassen.
Ein besonders glücklicher und irgendwie auch lustiger Moment war ein Eichhörnchen im Laub. Es lief hin und her und mit viel Phantasie konnte man meinen, es spiele mit dem Herbstlaub, warf es in die Luft und vergnügte sich damit.
Das es vermutlich nur mal wieder nicht wusste, wo es etwas abgelegt hatte, blendete ich aus. Dies hätte mich sonst an mich selber erinnert. 😉
Und warum schreibe ich dies nun nieder?
Einmal als Erinnerung für mich.
Aber auch als eine Erinnerung für euch.
Wenn wir etwas betrachten, kommt es immer darauf an, worauf wir unseren Fokus setzen. Es lohnt sich, den eigenen Fokus immer wieder anzusehen und gegebenenfalls neu auszurichten.
Denn dieser bestimmt unsere Gedanken, unsere Worte, unsere Gewohnheiten, unseren Charakter und unseren gesamten Lebensweg.
Und ich darf immer wieder erkennen, wie wichtig mein eigener Fokus ist.
Ob es nun die Schönheit ist, die ich im Regen erkennen darf. Oder wenn ich nur auf die Steine in meinem beruflichen Weiterkommen blicke und dadurch mein Ziel aus den Augen verliere. Dies alles ist “Fokus”.
Und dieser Blick auf Dinge oder Situationen in unserem Leben macht etwas mit uns.
Gestern war der 05.11.2016 und auf meinem Facebook-Account passierte etwas, das ich vor einem Jahr nie gedacht hätte: eine Freundesliste mit 1000 wunderbaren Menschen.
Noch vor einem Jahr war mein Account “zu”, ich war nicht mal auffindbar! Es gab dort nur eine handvoll Menschen, die ich wirklich kannte.
Doch dann kam Silvester und somit die Ereignisse in Köln. Ich las nur noch negative Nachrichten in meinem Facebook-News. Dies machte etwas mit mir. Mein Fokus lag auf einmal auf “schlechter Laune”. Und diese zog ich nach dem Gesetz der Resonanz an. Mit allem, was man sonst noch so in sein Leben einlädt.
Da mir dies glücklicherweise auffiel, traf ich eine Entscheidung.
Ich wollte gute Nachrichten. Und wenn ich schon keine in meinen News fand, dann wollte ich sie selber unter den Menschen verteilen.
Dazu brauchte ich eine Community – euch ❤
Hier wählte ich gezielt freundliche, positive, offene – irgendwie – Weltverbesserer.
Oder sie fanden mich. Ich ging nach meiner Intuition.
Seitdem sind in meinen News so viele inspirierende Beiträge – gut für meinen Fokus.
Und dies alles – ihr – habt etwas mit mir gemacht. Eure vielen lieben und motivierenden Nachrichten, die mich auf verschiedenen Wegen erreichten, machten mir Mut zum Schreiben.
Dem einen oder anderen durfte ich auch durch meine persönlichen (Lebens-) Erfahrungen helfen – so wunderbar. Danke für eurer Vertrauen!
In einem Jahr konnte ich deutlich erkennen, wie gerne ich schreibe und Menschen zu einem verantwortungsvollen, achtsamen Leben inspiriere.
Liebe Barbara, lieber Axel – hier ist er also, mein erster echter eigener Blog-Beitrag außerhalb von Facebook 😀
Welches Resümee ziehe ich aus allem – was will ich euch mit auf den Weg geben?
Manchmal verliert jeder mal den Fokus, auch die Sinnhaftigkeit aus den Augen. Jedoch:
Du kannst dich immer wieder neu entscheiden, was du in deinem Leben willst, welchen Weg du gehen willst – worauf es sich für dich lohnt, den Blick zu richten.
Wenn es sich gut anfühlt – weiter so.
Und falls dein Bauch grummelt oder deine Gedanken dich nur noch traurig machen – dann fokussiere dich neu. Entlarve, wie ich es nach Silvester tat, die Auslöser. Und entscheide dich bewusst, etwas zu verändern.
Dein Problem zu erkennen, ist wichtiger, als gleich die Lösung zu erkennen, denn die genaue Darstellung des Problems führt zur Lösung.
Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert, sagte Einstein auch.
Wenn ich also zukünftig bei Regen, Matsch oder Schnee zur Tür hinaus gehe, dann liegt die Betrachtungsweise und meine Laune einzig und allein in meiner Verantwortung.
Ich habe mir vorgenommen, eine Art “Eichhörnchen-Marker” zu setzen, mal sehen wie es klappt. Ich will es üben, trainieren und darin immer besser werden.
Trotzdem gut, dass ich auch eure Beiträge habe – denn auch ich brauche immer wieder mal eine Erinnerung von außen.
Habt einen schönen Start in die neue Woche und herzliche Grüße aus dem heute verschneiten Allgäu,
Nicole
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