Ich bin aus einer Facebook-Gruppe geflogen!
Mein erstes Mal. 🙂
Bis vor ein paar Tagen war ich in einer Gruppe mit weit über 13.000 Mitgliedern.
Die Mitglieder in dieser Gruppe gaben viel Wertvolles von sich preis. Sie erzählten von ihrer Persönlichkeitsentwicklung, und ich fühlte mich verbunden. Erstens, weil es mich interessiert. Zweitens, weil ich mich gerne für Andere freue.
Und ich durfte mich dadurch selber reflektieren und dazulernen. Dafür bin ich sehr dankbar. Und diesen Aspekt werde ich vermissen.
Genau genommen bin ich nun das zweite Mal heraus geflogen 🙂
Beim ersten Mal nahm ich mit der Admin deswegen Kontakt auf und ein Missverständnis konnte, wie ich dachte, geklärt werden. So war ich also wieder dabei und durfte weiter lernen. Ebenso hielt ich mich an die abgesprochenen Regeln.
Doch trotzdem – ich flog wieder raus.
Warum?
Ich hatte mich für einen Buchtipp bedankt und ein schönes Wochenende gewünscht.
Die Schwere dieser Tat war mir nicht bewusst.
Wer mich kennt oder nur über Facebook kennt, weiß, ich bin ein dankbarer Mensch und ich liebe Menschen. Und dies bringe ich gern zum Ausdruck. Auch um, wie in diesem Fall, die Person, die mir den Tipp gab, wertzuschätzen. Ich gebe gern. Einfach so. Frei von Hintergedanken.

Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht. Abraham Lincoln

Dies war mein erster Gedanke.
Und jetzt? Die ganze Situation hat für mich heute etwas Wertvolles.
Durch die Art und Weise, wie mit mir jetzt umgegangen wurde (und ich dies auch zuließ), hinterfragte ich nicht nur mich, sondern auch das Herz und die Themen dieser Gruppe. Das hatte ich vorher nicht, im Gegenteil. Ich hatte überlegt, ob die Weiterbildung, die manche dort gemacht haben, etwas für mich ist.
Es war jedoch schon eine Weile ein Bauchgefühl da, dem ich erst Bedeutung zukommen ließ, als ich die Arbeit (berufliche Weiterbildung) der „speziellen Menschen“ der Gruppe recherchierte.
In der Gruppe gibt es, neben den Mitgliedern, die bereits erfolgreich in ihrer persönlichen Entwicklung stehen, Mitglieder mit etwas gravierenderen psychischen Problemen. Ich entdeckte Angststörungen, Traumata, Anzeichen von Borderline. Menschen mit Krankheiten wie Krebs und anderes.
Und diese Menschen wandten sich hilfesuchend an spezielle Menschen, die in der Gruppe aktiv sind. Manche Antworten waren hilfreich. Manche grenzwertig. Denn diese speziellen psychischen Erkrankungen bedürfen, aus meiner Sicht, einen echten Psychotherapeuten mit langjähriger Ausbildung und Erfahrung. Meine persönliche Sichtweise.
Diese grenzwertigen Antworten hatten dieses seltsame Bauchgefühl ausgelöst.
Da ich ja Ereignisse durch das Schreiben verarbeite, entschloss ich mich nun, dieses Erlebnis nieder zu schreiben. Denn ich bin dankbar, wieder etwas gelernt zu haben. Und mir nun wieder treu zu sein. Denn für einen Augenblick vergaß ich, dass mein Wert unabhängig von dieser Gruppe oder der Meinung der Admins dieser Gruppe ist. Dass fast jeder Konflikt seine Ursache in fehlender Wertschätzung füreinander hat.

Ich durfte mich an das 3. Spiegelgesetz erinnern: Alles, was der Andere an mir kritisiert, bekämpft und verändern will, es mich aber nicht berührt oder kränkt, sind nur seine eigenen Charaktereigenschaften, Bilder und Unzulänglichkeiten, die er auf mich zu projizieren versucht. Es gelingt ihm aber nicht, weil ich mit mir im Reinen bin.

Ja, ich ruhe wieder in mir. Auch wenn der erste Rausschmiß (dem Ego) weh tat. Der zweite zeigte mir nur, dass ich von meinem Weg abgekommen war. Ich bevorzuge Menschen, die nicht nur: “ Wir sind achtsam und wertschätzend miteinander.” in die Gruppenregeln schreiben, sondern dies auch leben. Auch hinter den Kulissen.
Ich merke, dass ich in mir ruhe, weil ich Verständnis für die Menschen habe, die mich kritisiert haben und die der Meinung sind, ein gepostetes Danke widerspreche den Gruppenregeln. Auch sie haben ihre eigene Geschichte und ich verzeihe ihnen. Ich werde ihren Weg niemals verstehen, denn ich ging ihn nie. Und sie verstehen den meinen nicht.
Beim ersten Mal wollte ich unbedingt wieder dazu gehören. Und wurde meinen Werten untreu. Beim zweiten Mal bin ich einfach nur froh und unendlich dankbar, dass mir das Universum diesen Weg versperrt hat.

Denn ich lasse mir von Niemandem verbieten, Danke zu sagen!